Bauen macht Spaß - Interview mit Dr. Helge Schilf

Manche erleben den Hausbau als Dauerstress, andere als großes Glück
Helge Schilf: Ob es als positives oder nega­tives Erlebnis empfunden wird, hängt zum größten Teil von der Begleitung des Bau­vorhabens ab. Wir sind von der Bauidee bis weit nach Einzug für unsere Kunden da. Und wir können mit Fug und Recht behaup­ten, bislang keine grundsätzlich unzufrie­denen Bauherren verabschiedet zu haben. Bei uns macht Bauen Spaß.

Wie lautet Ihre Zufriedenheitsformel?
Helge Schilf: Wir hören genau hin, damit unsere Bauherren nicht Gefahr laufen, sich im doppelten Wortsinne den Ausblick, den Einblick oder die Perspektiven zu verbauen.

Was heißt das konkret?
Helge Schilf: Wir verstehen uns nicht nur als Bauträger und Architekten, sondern auch als Coach, der das in der Regel einmalige Le­bensprojekt Hausbau mit den Baupartnern und -Partnerinnen moderiert und sicher ins Ziel bringt. Dabei beschränken wir uns ganz bewusst auf das Wichtigste. Weshalb beschränken? Heißt es im Marketing nicht "Think big"? Helge Schilf: Das ist für bestimmte Produkte richtig. Doch wir sind überzeugt, dass das Bauen von Einfamilienhäusern Nähe braucht. Wir können und wollen uns auf die 40 bis 50 Kunden, deren Traum wir jedes Jahr verwirkli­chen, voll und ganz konzentrieren. Wir be­schränken uns auf die Achse Hamburg, Ros­tock, Berlin, unsere Musterhäuser stehen in Schwerin, Rostock und Teltow bei Berlin. So können wir garantieren, dass die Bauausfüh­rung dem von uns angestrebten Qualitäts­standard entspricht, weil wir uns seit unserer Unternehmensgründung vor 13 Jahren ein funktionierendes Netzwerk von Handwerksun­ternehmen geschaffen haben. Unsere Partner haben sich uns gegenüber verpflichtet, regel­mäßig Fortbildungen zu besuchen. Auch das garantiert den Kunden eine hohe Qualität.

Ihnen ist es wichtigt den Bauherren ein beru­higendes Gefühl zu geben?
Helge Schilf: Ja. Der Hausbau beansprucht die Baufamilien psychisch sehr. Schon die Ent­scheidung für diese große private Investition stellt für viele eine enorme Überwindung dar. Es gibt nur wenige, die das ganz kühl angehen. Einige Bauherren und Baufrauen befürchten ein nicht beherrschbares Abenteuer. Es macht wenig Sinn, das Projekt Hausbau oder den vorgelegten architektonischen Ent­wurf einfach nur schönzureden.

Aber zu einer gewissen Couragiertheit ist auch der sicherheitsbedürftigste Bauherr gezwungen.
Helge Schilf: Die Stimmungslagen schwan­ken. Eine typische Angst-Phase ist die vor und nach Vertragsabschfuss. Das lässt sich deutlich an der Körpersprache ablesen. Wäh­rend sie vorher eine gewisse Verunsicherung signalisiert, stellt sich nach Unterschrift Er­leichterung ein. Die häufig in der Frage mün­det .Und wann beginnen wir endlich"? Wenn die Kunden leichten Schrittes das Muster­haus mit einer Flasche Wein in der Hand und der Gewissheit verlassen, alles richtig ge­macht zu haben, können wir die Arbeit auf diesem Fundament fortsetzen. Ein anderes Beispiel: die leidigen Hausanschlussanträge. Die Antragsformulare wimmeln vor technischen Parametern. Hier kann ein Bauherr schon mal die Nerven verlieren. Diese unge­liebte Arbeit übernehmen wir für ihn und ko­ordinieren auch die Ausführung durch die Versorgungsunternehmen.

Nun gibt es aber Pessimisten, die immer "mit dem Schlimmsten rechnen".
Helge Schilf: Keiner von uns kann in die Zukunft blicken und sich so Garantien ver­schaffen - weder der Optimist noch der Pessimist. Wir nehmen die Befürchtungen unserer Kunden dennoch sehr ernst und hören uns ihre Ängste und Spekulationen an. Sie sind für uns ein Hinweis, worauf wir besonders achten müssen bei der anste­henden Entscheidung und Umsetzung. Au­ßerdem sagen wir konkret, was passiert, wenn etwas passiert, denn wir sind auf un­seren Baustellen vor Ort und haben einen persönlichen Kontakt zu den Gewerken. Wenn etwas Unvorhergesehenes geschieht, wird es schnell reguliert Kurzum: Anstatt ihn durch Ungewissheiten zu lähmen, ge­ben wir Bauherren Antworten.

Sie ziehen den aufgeklarten Bauherren dem verängstigten vor?
Helge Schilf: Diffusen Ängsten muss man mit Aufklärung und Wissen begegnen. Mit einem kompetenten, souveränen Entschei­der als Baupartner reduziert sich die Zahl möglicher Konflikte erheblich. Im Vergleich zum Autokauf, bei dem der Kunde sich nur für das Modell, die Farbe und, wenn er will, für eine Sonderausstattung entscheiden muss, steht er bei unseren Massivhäusern vor fundamentalen Festlegungen:Welches Design soll es sein, wie soll der Grundriss mein Leben organisieren, wie wird die Aus­stattung meinen Stil widerspiegeln?

Welche Hilfe können Sie hier leisten?
Helge Schilf: Das Design ist eine Frage der Architektur. Mittlerweile müssen wir uns nicht mehr auf Zeichnungen beschränken, son­dern können den künftigen Bewohnern eine 3-D-generierte Wanderung durch ihr Haus -das im Dialog zwischen ihnen und Planern entstanden ist - anbieten. Bei der Ausstat­tung haben wir auch die Kosten, die oft aus­schlaggebend sind, fest im Blick. Denn die Kunden entscheiden sich eher gern für das vorgeschlagene Design, wenn sie das Gefühl haben, das geplante Projekt hat auch einen angemessenen Preis.

"Angemessen" ist subjektiv.
Helge Schilf: Man kann Angemessenheit nur über eine ausführliche Baubeschreibung vermitteln. Selbst dann sind die Unterschie­de für jemanden, der nicht vom Fach ist schwer herauszulesen. Wir bemühen uns hier um Transparenz, Indem wir unsere Baube­schreibung nach dem Muster der Bundes­verbraucherzentrale verfassen. Transparen­tergeht es kaum.

Beim Geld können die Nerven dennoch schwach werden ...
Helge Schilf: Wir sind von vornherein für klare Verhältnisse. Unsere Kunden wissen schon bei der ersten Offerte, welche finanzi­elle Belastung sie erwartet, und erleben nicht, wie so oft, nach der Bemusterung ihr blaues Wunder. Wir haben festgelegt, dass unsere Ausstattung grundsätzlich hochwertig ist Nach der Bemusterung muss also nicht fi­nanziell aufgesattelt werden.

Wie ist es mit der Technik: Wer Häuser baut strebt Energieeffizienz an. Ab Heilsbringer gilt vielen die Wärmepumpe in ihren ver­schiedensten Ausführungen.
Helge Schilf: Die Wärmepumpe ist sicher nicht des Rätsels Sparlösung, darüber gibt es ja auch schon erste Studien. Eine richtig di­mensionierte Erdwärmepumpe kann aber Sinn machen.

Wieso die Erdwärmepumpe?
Helge Schilf: Sie nutzt natürliche Ressour­cen, das macht sie sympathisch. Sie heizt das Haus, indem über Sonden oder Kollektoren der Erde Wärme entzogen wird. Allerdings ist mittlerweile auch bekannt, dass sich in der Umgebung von Erdsonden oder -kollektoren das Erdreich abkühlt. Was langfristig pas­siert, wenn ihm fortlaufend Wärme entzo­gen wird, weiß man heute noch nicht. Wir haben in unserem Teltower Musterhaus ein Gerät installiert, das diesem Effekt entge­genwirkt und somit die Lebensdauer der Sonden verlängern kann; Im Sommer wird die Wärme aus den aufgeheizten Räumen über einen Kühlkollektor wieder an die Son­den im Erdreich zurückgeführt Das bringt zwei Effekte: Erstens kann sich die Sonden­umgebung wieder aufwärmen. Zweitens hat man eine sehr preiswerte und gesunde Küh­lung im Haus.

Gibt es für Sie die ideale Energiequelle?
Helge Schilf: Noch nicht. Wir bauen schon lange Wärmepumpen ein, haben in Musterhäu­sern und in Zusammenarbeit mit Kunden auch Datenreihen erfasst. Wir probieren aus, was sinnvoll ist, bevor wir es empfehlen. Unser Fa­zit: Viel Haustechnik bedeutet nicht, wenig Energie zu verbrauchen. Die Projekthaus GmbH Schilf Bölck arbeitet daher auch mit dem "EnergieWertHaus"-Gütesiegel. Denn bei einem EnergieWertHaus besteht der Ehrgeiz nicht darin, es mit Technik vollzustellen, son­dern einen finanziell und biologisch gesunden Weg zum zukunftsweisenden Haus zu finden. "

Interview: Julia Richter

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